Kapitel 1: Die Ankunft im Internat
Luna stand nervös vor den großen, hölzernen Türen des Internats. Der Wind spielte mit den Blättern der alten Eichen, die den Weg säumten. «Es sieht hier aus wie in einem Märchenbuch», dachte Luna, während sie die beeindruckende Fassade des Gebäudes betrachtete. Ihre Eltern hatten sie begleitet, aber nun war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. «Du wirst hier viele neue Freunde finden», sagte ihre Mutter und drückte sie fest. Luna nickte, obwohl sich ein kleiner Knoten der Aufregung in ihrem Bauch bildete.
Kaum hatte sie die Halle betreten, hörte sie eine fröhliche Stimme: «Du musst Luna sein! Ich bin Clara.» Ein Mädchen mit lockigem Haar und einem breiten Lächeln kam auf sie zu. Luna fühlte sich sofort etwas wohler. «Komm, ich zeige dir dein Zimmer», sagte Clara und zog sie die Treppe hinauf. Die Gänge waren mit alten Gemälden und Teppichen geschmückt, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählten.
Kapitel 2: Die Entdeckung
Die erste Woche verging wie im Flug. Luna und Clara wurden schnell unzertrennlich. Eines Abends, als die Sonne sich hinter den Hügeln versteckte, beschlossen die beiden, das Internat zu erkunden. «Ich habe gehört, es gibt hier eine geheime Bibliothek», flüsterte Clara verschwörerisch. Luna’s Augen leuchteten auf. «Lass uns danach suchen!»
Mit Taschenlampen bewaffnet, schlichen sie durch die stillen Flure. Die Schatten tanzten an den Wänden, und das Knarren der alten Dielen begleitete ihre Schritte. Schließlich stießen sie auf eine verborgene Tür hinter einem schweren Vorhang. «Hier muss es sein», sagte Clara aufgeregt.
Kapitel 3: Das Geheimnis der Bücher
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen. Vor ihnen lag eine kleine, gemütliche Bibliothek, gefüllt mit Büchern, die in goldenem Licht schimmerten. «Wow», hauchte Luna, während sie die Regale entlangging. Jedes Buch schien eine eigene Geschichte zu haben, und es roch nach altem Papier und Abenteuer.
Clara zog ein besonders altes Buch aus dem Regal. «Schau mal, das sieht spannend aus!» Gemeinsam setzten sie sich auf den weichen Teppich und blätterten vorsichtig durch die Seiten. Die Geschichten schienen zum Leben zu erwachen und die Mädchen in eine andere Welt zu entführen.
Kapitel 4: Eine neue Freundschaft
In den folgenden Wochen verbrachten Luna und Clara viele Abende in der geheimen Bibliothek. Sie lasen Geschichten von mutigen Helden, fernen Ländern und fantastischen Abenteuern. Dabei wuchs nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihre Freundschaft wurde immer stärker.
Eines Abends, als sie die Bibliothek verließen, hielt Clara inne und sagte: «Ich bin so froh, dass wir Freunde geworden sind.» Luna lächelte und umarmte sie. «Ich auch. Diese Bibliothek ist unser geheimer Ort, und ich bin sicher, sie hat noch viele Geheimnisse für uns.»
Kapitel 5: Das Versprechen
Am Ende des Schuljahres standen Luna und Clara erneut vor den großen Türen des Internats. «Versprich mir, dass wir uns immer schreiben und im nächsten Jahr wieder hierherkommen», sagte Clara. Luna nickte eifrig. «Ich verspreche es! Und wir werden noch viele Abenteuer in unserer Bibliothek erleben.»
Mit einem letzten Blick auf die majestätischen Eichen und das altehrwürdige Gebäude verabschiedeten sich die beiden Mädchen, wissend, dass ihre Freundschaft und die Erinnerungen an die geheime Bibliothek sie für immer verbinden würden.